Die Freiheitskämpfe der Frauen – 100 Jahre Frauenwahlrecht
Ein Film von Sabine Jainski & Ilona Kalmbach
Zum internationalen Frauentag am 8.3.2021 gerade wieder neu: Hier in der Mediathek!!
am Samstag, den 3.11.18 um 21:45 in 3sat
und am Mittwoch, den 14.11. um 0:45 im ZDF
100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland und Österreich – das bedeutet 100 Jahre Demokratie. Frauenrechte sind ein Gradmesser für Demokratie und Freiheit, und deshalb gehen auch heute Frauen und Männer für diese Rechte auf die Straße. In Spanien waren es beim Generalstreik im März 6 Millionen, in Deutschland soll am 8. März 2019 gestreikt werden. In allen Bereichen werden verkrustetete Strukturen auf den Prüfstand gestellt:
- In der Politik, denn der Frauenanteil im Bundestag ist zuletzt auf knapp 31% gesunken, auch in den Länderparlamenten und Kommunen fehlen Frauen.
- In der Wirtschaft, denn dort gelten Quoten erst für die Aufsichtsräte von ca. 100 Großunternehmen.
- In Film und Medien, wo Frauen ab 25 von der Leinwand verschwinden und 85% der Fördergelder an Filme von Männern gehen.
- Beim Recht auf sexuelle Selbstbestimmung: Der §219a schafft derzeit ein Klima der Angst, so dass immer weniger Ärzte und Ärztinnen bereit sind, Schwangerschaftsabbrüche durchzuführen.
„Nur kleine Schritte bedeuten Trippelschritte, und dann warten wir weitere 100 Jahre. Ich kann Ihnen nur sagen, es gehört auch eine bestimmte Rebellion dazu, dass etwas nicht so bleiben soll weiterhin, wie es war.“ (Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a.D.)
In der Schweiz dürfen Frauen erst seit 1971 wählen. Petra Volpes Spielfilm „Die göttliche Ordnung“ setzt den damaligen Aktivistinnen ein Denkmal. Wir sprechen mit Vreni Kölbener und Leandra Hörler im Kanton Appenzell Innerrhoden, wo die Frauen erst 1991 das Stimmrecht erkämpften.
Heute geht es vor allem um das passive Wahlrecht: Es gibt viel zu wenig Frauen in den Parlamenten, wie die junge Bundestagsabgeordnete Josephine Ortleb berichtet: „Auf der rechten Seite sitzt der schwarze Block, nur Männer in Anzügen, das ist ein Bild, das bedrückt auch“. Hier könnten die französischen Paritätsgesetze als Vorbild wirken: Es gibt Vorschläge für Wahlrechtsreformen im Bundestag und in einigen Landtagen.
Die Initiative ProQuote Film kämpft für mehr Frauen vor und hinter der Kamera, und die #MeToo-Debatte fördert den Bewusstseinswandel. „#MeToo ist ein Gesprächsangebot“, sagt die Kabarettistin Maren Kroymann. „Was ist bei uns normal, was finden wir gut, wie sollte es sein – und was ist Machtmissbrauch?“
Die Ärztin Kristina Hänel lässt sich durch Gerichtsverfahren nicht kleinkriegen – sie will bis vors Bundesverfassungsgericht, um den § 219a zu kippen. Die Medical Students for Choice kämpfen darum, dass Ärztinnen und Ärzte in ihrer Ausbildung lernen, Abbrüche durchzuführen.
Schon vor 100 Jahren forderte die Frauenbewegung bessere Bildung, Lohngerechtigkeit, körperliche Selbstbestimmung und politische Partizipation. Nun wollen die Frauen nicht weitere 100 Jahre warten, bis all das endlich umgesetzt wird!
Mit:
AktivistInnen der Frauenstreiks in Spanien und Deutschland
Ausstellung „Damenwahl“ in Frankfurt / M., Dorothee Linnemann und Kerstin Wolff
Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a.D.
Silke Laskowski, Uni Kassel
Ursula Nonnemacher, MdL Brandenburg
Deutsch-Französisches Frauenforum
Miriam Hartlapp, FU Berlin
Monika Schulz-Strelow, Frauen in die Aufsichtsräte
Adrienne Axler, CEO Sodexo Deutschland
Yael Bartana, „What If Women Ruled The World?“
Navi Pillay, Ehem. UN-Hochkommissarin für Menschenrechte
Jasmin Tabatabai
Rose McGowan
Female Future Force Day
Feministische Sommeruni
.. und vielen mehr …